Januar bis April

Die von Wolfgang vorgeschlagene Erweiterung der Regelspuranlage nimmt konkrete Formen an. Nach Erläuterung realistischer Gestaltungsmöglichkeiten durch Gerd und intensiver Aussprache entscheidet sich die Mehrheit der Vereinsmitglieder für den Bau zusätzlicher Module. Unser Vermieter zeigt wieder einmal Verständnis für unsere Probleme und stimmt der Herstellung zweier, für die Baumaßnahme erforderlicher Durchbrüche in Leichtbauwänden zu. Damit ist der Weg frei……..

Im Januar laufen mehrere Projekte parallel zu einander und ziehen sich z.T. bis in den Februar hin. Helmut und Gerd ergänzen den Baumbestand an verschiedenen Stellen unserer Anlage. Der Einbau der Drehscheibe sowie der im vergangenen Jahr geänderte Ein- bzw. Ausfahrtsbereich von „Müllerburg“ machen eine komplette Neugestaltung des Bw erforderlich. Eine Arbeit, die vor allem Wolfgang, Udo und ich übernehmen. Walter kümmert sich um die Gestaltung der Landschaft oberhalb des Tunnels, während Helmut die Herstellung filigraner Stützen für die Feldbahntrasse im Steinbruch in Angriff nimmt, welche die bisherigen Provisorien ersetzen.

Ab Mitte Februar beginnen die vorbereitenden Arbeiten zur Erweiterung der Regelspuranlage. Helmut hat die erste Weiche zur Ausfädelung der geplanten zusätzlichen Strecke hergestellt. Die Herstellung neuer Module, der Umbau einer von Manfred gestifteten Brücke für die Nutzung durch Regelspurfahrzeuge sowie weitere Folgearbeiten bilden den Schwerpunkt der nächsten Wochen und Monate.

Manfred, Udo und ich übernehmen derweil die Beleuchtung verschiedener Gebäude in „Müllerburg“.

Schließlich sind noch Neuanschaffungen zu verzeichnen. Bernd hat zwei Triebwagen der RhB Typ: Abe 4/4 III (Hersteller: ESU Pullman) erworben. Wolfgang hat den Weg nach Franken nicht gescheut, um seinen Fahrzeugbestand um eine gebrauchte BR 50 aus dem Hause Magnus zu erweitern.

Mai bis September

In den Monaten Mai bis August liegt der Schwerpunkt unserer Tätigkeiten in der Vollendung der im Februar begonnenen Erweiterung der Regelspuranlage, insbesondere deshalb, weil im September die Durchführung eines „Familien-Fahrtages“ beabsichtigt ist, um nahestehenden Personen unsere Aktivitäten vorzustellen.

Bereits in der ersten Maiwoche reichen die vorhandenen, noch im Rohbau befindlichen Module bis an den ersten Wanddurchbruch heran. Helmut kann den Lückenschluß am neuen Streckengleis nach dem Einbau einer von ihm in Eigenleistung nach Maß angefertigten Kreuzung vermelden. Als nächstes Projekt steht die Herstellung des ersten von insgesamt fünf Klappmechanismen auf der Agenda, um die Begehbarkeit des gesamten Hallenbereichs sicherzustellen.

In der zweiten Maihälfte beginnen Gerd und Helmut – unterstützt von Bernd – mit dem Bau der Module für die „Westkurve“ (Halbkreis zur geplanten Erweiterung der Regelspur-Gleistrasse). Um feststellen zu können, ob die Theorie der Praxis standhält, werden – wegen des erheblichen Platzbedarfs (der Kurvenradius beträgt immerhin 3,20 m!)  – die zugeschnittenen Segmente auf dem Parkplatz vor unserem Vereinsgebäude ausgelegt, vermessen und provisorisch montiert. Anschließend erfolgt der Transport in die Halle, um zu überprüfen, ob der tatsächliche Streckenverlauf im Bereich des Bahnhofs „Krahnheim“ der Planung entspricht und um die notwendigen Anpassungen der (bisherigen) Endmodule durch Zuschnitte festzulegen. Ganz nebenbei wird die Anbindung einer geplanten Schüttgutverladung an den Verschiebebereich von „Krahnheim“ durch den Einbau einer zusätzlichen, von Helmut hergestellten Y-Weiche vorbereitet.

Walter widmet sich der Ausgestaltung der bereits vorhandenen Module durch Herstellung des Landschaftsunterbaus sowie einer Brücke. Wolfgang verschönert die Feldbahntrasse und einen Teil des Steinbruchs mit Sand, Gräsern und anderem Wildwuchs. Helmut und ich nehmen – unterstützt von Bernd, Marcel und Wolfgang – die längst überfällige Neugestaltung des Werkstattbereichs in Angriff. Zunächst montieren wir die Rückwand – bestehend aus bereits zugeschnittenen Teilen einer alten Tischtennisplatte. Die letzte LED-Leuchte aus unserem Vorrat erhält ihren bestimmungsgemäßen Platz. Abschließend versieht Helmut die Rückwand mit Regalschienen und ersten Ablagebrettern, so daß der „großen Aufräumaktion“ (Motto: Unsere Werkstatt soll ordentlicher werden!) nichts mehr im Wege steht.

Im Juni wird heftig an den neuen Modulen gewerkelt (Styropor- und Streicharbeiten). Gerd und Helmut verlegen – mit tatkräftiger Unterstützung durch Udo – ca. 6 m Gleis auf der neuen Trasse und bereiten die elektrische Versorgung vor. Wolfgang schottert das Gleis zwischen Abzweig und Brücke ein und beginnt mit der Verschönerung rechts und links der Trasse, während Manfred und ich uns der Stromversorgung zur Beleuchtung verschiedener Objekte widmen.

Gerd und Helmut sind mit der Herstellung des ersten Wanddurchbruchs sowie mit dem Bau und der Einpassung weiterer Module beschäftigt. Der die „West-Kurve“ verdeckende Hintergrund wird mit eindrucksvollen Details ausgestattet, wodurch sich der Übergang für das Auge des Betrachters angenehmer darstellt. Ende Juni ist die „West-Kurve“ – soweit es die einzelnen Module im Rohbau betrifft – weitgehend fertiggestellt. Walter kümmert sich weiterhin um die Landschaftsgestaltung, während Wolfgang vor sich hin schottert.

Gerd und Helmut schuften an den Klappmechanismen für die Module der „West-Kurve“.

Nach den Enttäuschungen mit einer elektronischen Variante (KSM) in Sachen Drehscheibe „Müllerburg“ hat unser Helmut daheim eine Sonderschicht gefahren und stellt für die „Umpolung“ eine mechanische Lösung vor; – wie stets von Helmut gewohnt – solide, ausgereift und funktional. Wolfgang übernimmt die Montage, ich den elektrischen Anschluß, und – siehe da – unsere Drehscheibe nimmt erfolgreich ihren Betrieb auf.

Helmut nimmt die vorbereitenden Arbeiten für den Einbau der zusätzlichen Weiche in „Lichtenberg“ (Einfädelung der „West-Kurve“) in Angriff. Bernd ergänzt fehlenden Schotter an der neuen Strecke und sorgt für „Rost“ an den Gleisen. Udo beizt hingebungsvoll weitere, von Helmut zugeschnittene Holzschwellen und betätigt sich in der Gleisproduktion.

Der Juli neigt sich dem Ende entgegen. Wolfgang und Bernd betreiben weitere „Schönheitskormetik“ am Steinbruch. Udo und Karl-Heinz produzieren gemeinsam neue Gleise für die „West-Kurve“, die allerdings noch „in Form“ gebracht werden müssen. Helmut stellt den letzten Klappmechanismus zwischen „Lichtenberg“ und „Krahnheim“ fertig und beginnt mit der Einpassung der zusätzlichen Weiche.

Die Zeit drängt. Wir befinden uns im August, und der September rückt merklich näher. Karl-Heinz und Udo sind mit der Vorbereitung weiterer Schienenprofile beschäftigt, die anschließend durch Gerd und Helmut in den vorgesehenen Radius gebogen und direkt auf den nicht stationären Teil der Module montiert werden. Bernd hat in Zusammenarbeit mit Helmut eine Plattform für den Ladekran im Steinbruch hergestellt, die nun endgültig platziert wird. Wolfgang legt letzte Hand an die Bepflanzung. Helmut baut die zusätzliche Weiche in „Lichtenberg“ ein und schafft durch Rückbau des Bahnsteigs Raum für die noch herzustellende Kreuzung. Es „metert“. Gerd und Bernd verlegen die Gleise auf den „mobilen“ Modulen im Flur und in der „West-Kurve“ bis kurz vor den Abzweig „Lichtenberg“. Walter begrünt das letzte Modul vor dem ersten Klappmechanismus. Helmut widmet sich „seiner Kreuzung“ in „Lichtenberg“, die langsam Form annimt. Manfred sorgt für die Beleuchtung des Bahnhofsgebäudes von „Hemsdorf“. Ich verbringe gefühlt eine Ewigkeit unter den neuen Modulen und  installiere – unterstützt von Gerd – die Kabel zur Fahrstromversorgung. So langsam „schließt sich der Kreis“. Helmut hat die Kreuzung in „Lichtenberg“ fertiggestellt. Nach Beseitigung eines Kurzschlußproblems verlaufen anschließende Testfahrten mit unterschiedlichen Lokomotiven ohne größere Zwischenfälle und zur allgemeinen Zufriedenheit.

Die verbleibende Zeit bis zum „Fahrtag“ bleibt weitgehend Aufräumarbeiten in unserer Halle sowie der Überholung des rollenden Materials vorbehalten.

Am 14.09. sündige ich nochmals zu Lasten meiner „schwarzen Kasse“ und erwerbe drei offene sowie einen gedeckten Güterwagen – dieses Mal gealtert – aus dem Hause Boerman bei FGB. Zusätzliche Überraschung: Der seit langem bestellte T3 (Märklin/LGB) wird noch vor dem Fahrtag an mich ausgeliefert.

Oktober bis Jahresende

Gerd und Helmut beginnen mit dem Bau neuer Module für die geplante Schüttgutverladung, welche Udo – inzwischen erfahrener Malergeselle – schokoladenbraun streicht. Vorbereitende Arbeiten an der Schüttgutanlage schließen sich an. Die zweite Weiche sowie das Ladegleis werden ausgerichtet und positioniert. Udo spachtelt die Wände der Schüttgutanlage und färbt sie betongrau ein, während ich mit der Installation einer stationären Netzspannungsversorgung für den Bereich „Müllerburg“ beginne. Helmut stellt den Rohbau der Stahlbrücke vor, die den Rangierbereich von „Krahnheim“ mit dem neuen Ladegleis verbinden wird. Gerd stellt – unterstützt von Bernd – das Ladegleis bis zum Prellbock fertig, und auch die Schüttgutanlage erhält ihren Gleisanschluß. Wolfgang bereitet den Landschaftsunterbau am Tunnelportal vor. Anfang November hat Helmut die Stahlbrückenteile in Heimarbeit fertiggestellt und ihnen „Farbe verliehen“. Nach Durchführung notwendiger Anpassungsarbeiten erfolgt die Endmontage und der letzte „Lückenschluß“ in der Streckenführung, so daß das Ladegleis nunmehr an den Rangierbereich von „Krahnheim“ angebunden ist. Bernd ist damit beschäftigt, die Schüttgutanlage und ihre Umgebung mit weiteren Details auszustatten, während Wolfgang weiter an der Landschaftsgestaltung rund um das Tunnelportal arbeitet. Unser Mitglied Thomas Hauptmann hat dem Verein aus seinem Bestand ein Schotterwerk gespendet, welches Gerd unter Mitwirkung von Bernd und Helmut durch entsprechende Umbaumaßnahmen an die speziellen Erfordernisse unserer Anlage anpaßt. Der Steinbruch von „Müllerburg“ strebt seiner Vollendung entgegen und trägt von nun an die Bezeichnung „Silberhütte“. In der letzten Novemberwoche liefert Martin Ristau Gerds sehnlichst erwartete V100 aus. Erste Fahrversuche verlaufen zufriedenstellend und machen „Lust auf mehr“.

Es ist Dezember, und der Winter beginnt seine Klauen nach uns auszustrecken. Wolfgang hat seine neueste Erwerbung, einen Schüttgutwagen der Fa. Boerman, mitgebracht, der nun sowohl im Rollwagenbetrieb, als auch auf dem Regelspurgleis „auf  Herz und Nieren“ getestet wird. Die Hallentemperatur fällt zusehends. Helmut plagt sich mit Garten- und Landschaftsbaumaßnahmen ab und ärgert sich über nicht trocknen wollenden Leim. Wolfgang schottert unverdrossen am Ladegleis. Gerd schließt die letzte Lücke in unserer Modell-Landschaft und stellt die Unterkonstruktion als Vorbereitung her. Wolfgang hat die „Beute“ seines letzten „Raubzugs“ mitgebracht. Der Schnapp des Monats besteht im wesentlichen einem Hochbord-, einem Niederbord- sowie einem Rollwagen der Fa. Magnus und als Draufgabe eine Selbstbau-Köf I (Aussehen und Zustand etwas desolat). Der „Knaller“ aber ist eine Brockenlok aus dem Hause Magnus (ausgestattet mit Lenz-Dekoder, Sound und Rauchgenerator), die ihre erste Testfahrt zur vollsten Zufriedenheit absolviert. Bernd hat bei FGB einen Boerman-Schüttgutwagen erstanden, der jedoch noch überarbeitet werden muß. Weihnachten kommt langsam in Sicht. Helmut hat daheim Bernds Schüttgutwagen mit Regner-Kupplungen und die beweglichen Klappen mit funktionsfähigen Mechaniken ausgestattet. Helmut und Bernd basteln an einem aus Gitterrosten bestehenden Laufsteg über der Schüttgutanlage sowie einer Verbindungstreppe.

Der letzte Termin des Jahres ist – trotz Arbeiten an der Modellbahn-Anlage – geprägt von Gesprächen über das, was war, aber auch über das, was künftig ansteht. Die weitreichendste Entscheidung des Jahres dürfte mit ziemlicher Sicherheit unser Entschluß sein, die Modellbahn-Anlage sukzessiv von Analog- auf Digitalsteuerung umzustellen. Insgesamt sind alle stolz auf das, was wir bisher geschaffen haben.